LENZ

nach Jakob Michael Reinhold Lenz, Georg Büchner und Johann Friedrich Oberlin | Festival d'Avignon 2016
Michael Obex

Jakob Michael Reinhold Lenz: Sturm-und-Drang-Dichter; unbestritten sein außerordentliches Talent, vielfach belegt sein empfindliches Gemüt. In seinen jungen Jahren noch als literarisches Genie hochgelobt, gerät Lenz im Laufe seines Lebens mehr und mehr in Vereinzelung und Isolation. weiterlesen

Für die geistige Enge seiner Heimat in Livland und seinem streng religiösen Elternhaus ein zu großer Freigeist, für die Dichtergesellschaft rund um Goethe am Hof in Weimar zu wenig elegant, zu wenig höflich, zu wenig gut angezogen, schlichtweg zu arm, bleibt Lenz zeitlebens ein "Landläufer", ein Unbehauster und Unverstandener.

Wenige Jahrzehnte nach seinem Tod versteht jemand die Radikalität und soziale Sprengkraft, die Lenz' Texten zugrunde liegt: Georg Büchner. Mit ungeheurer Sprachgewalt und atmosphärischer Dichte beschreibt er Lenz' Aufenthalt im Steintal, jener kargen wie eindrücklichen Landschaft. Zwanzig Tage sind es, die Lenz dort im Hause des Pfarrers Oberlin verbringt. Zwanzig Tage, die zum Sinnbild einer lebenslänglichen Suche werden, in denen sich wiederkehrende Themen und Zustände verdichten: die allmähliche Verrückung der Wahrnehmung, das Einwirken der Natur, das Ausgeliefertsein der eigenen Stimmung gegenüber, die Sehnsucht nach Gemeinschaft und Gemeinsamkeit mit den Anderen, die Zerrissenheit und Ambivalenz zwischen religiösem Wahn und Atheismus, zwischen Hybris und Selbstgeißelung, Manie und Langeweile, Traum und Wachheit.

Die Hauptrolle "Lenz" spielt, wie bereits bei der UA (Salzburger Festspiele/Young Directors Project) der Burgtheaterschauspieler Markus Meyer. Die Musik stammt von den Schweizer MusikerInnen Sophie Hunger (Beratung), Christian Prader sowie Julian Sartorius, der als Multipercussionist live auf der Bühne steht.

Das restliche Ensemble präsentiert sich in neuer Besetzung: Heinz Trixner, Cornelia Köndgen, Jele Brückner, Jakob Egger, Noah Fida und Merlin Miglinci.

Termine und Besetzung

8. Juli 2016 Premiere, Cours du Lycee Saint-Joseph, 22 Uhr
9./11./12./13.Juli 2016, 22 Uhr

Tickets Festival d'Avignon

Koproduktion der Salzburger Festspiele, Young Directors Project 2012
mit Unterstützung von: Österreichisches Bundeskanzleramt für Kunst und Kultur, Österreichisches Kulturforum Paris, HS Art Service Austria

FESTIVAL D'AVIGNON 2016

MIT Markus Meyer (Lenz), Heinz Trixner (Monsieur Oberlin), Cornelia Köndgen (Madame Oberlin), Jele Brückner (die Magd), Jakob Egger (ein Dorfbewohner), Noah Fida und Merlin Miglinci (ein Schuljunge) | Adaption und Regie Cornelia MAria Rainer | Bühne und Kostüme Aurel Lenfert | Technische Leitung Alexander Breitner | Lichtdesign Bernhard Schmidhuber | Tondesign Christian Venghaus | Dramaturgie/Kollaboration Text Sibylle Dudek | Tontechnik Ralf Anderer | Produktionsleitung Frankreich Leslie Menahem | Regieassistenz Claire Tudela | Fotos Michael Obex
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